Der Himmel im November 2020
Sternbild Kassiopeia, Foto: Uwe Lesser

Der Himmel im November 2020

02.11. Mond bei Aldebaran, 08.11. Mond im letzten Viertel, 11.11. beste Morgensichtbarkeit von Merkur, 13.11. Mond bei Venus (Morgenhimmel), 14.11. Mond bei Merkur (Morgenhimmel), 15.11. Neumond, 19.11. Mond bei Jupiter und Saturn (Abendhimmel), 22.11. Mond im ersten Viertel, 25.11. Mond bei Mars (Abendhimmel), 29.11. 1. Advent, 30.11. Vollmond
01.11.2020

Der Herbsthimmel im November

Die Sonne wandert am 23.11. in das Sternbild Skorpion und zieht dann am 29. in den Schlangenträger. Der November zwickt dem lichten Tag noch einmal ungefähr 80 Minuten ab und lässt ihm nur noch ca. 8 ½ Stunden übrig. Die Sonnenaufgänge verlagern sich im Monatslauf noch einmal von 07:10 Uhr auf 07:56 Uhr. Die Untergänge verfrühen sich von 16:56 Uhr auf 16:21 Uhr.

Der flinke Merkur bietet im November die beste Morgensichtbarkeit des Jahres. Zwischen dem 06. und dem 18. ist er tief im Osten zu erspähen, nachdem er sich durch den Horizontdunst durchgesetzt hat. Gegen 07:00 Uhr verblasst er dann in der Morgendämmerung. Am 13.11. kommt es zu einem schönen Dreiergespann, indem sich die schmale Mondsichel zwischen Merkur und Venus setzt.

Die Venus ist noch immer Morgenstern und wandert am 27. in das Sternbild Waage. Jedoch verkürzt unser Nachbar ihr Stelldichein am Morgenhimmel. Die Aufgänge verfrühen sich von 03:56 Uhr (01.11.) auf 05:20 Uhr (30.11.).

Das in den letzten beiden Monaten auffälligste Himmelsobjekt, der Planet Mars, zieht sich langsam vom Morgenhimmel zurück. Im Sternbild Fische beendet der Kriegsgott seine Oppositionsschleife, wird am 15. stationär und bewegt sich anschließend langsam rechtsläufig. Seine Untergänge verkürzen sich von 05:06 Uhr am Monatsersten auf 03:20 Uhr am Monatsletzten.

Jupiter bewegt sich am Abendhimmel rechtsläufig im Sternbild Schütze und steht mit seiner Helligkeit zusammen mit dem Mars am auffälligsten am Firmament. Jedoch verfrühen sich seine Untergänge im Laufe des Monats von 21:13 Uhr auf 19:45 Uhr deutlich.

Der Ringplanet Saturn bewegt sich ebenfalls wie sein planetarer Nachbar Jupiter rechtsläufig im Sternbild Schütze. Beide Gasriesen kommen sich am Himmel immer näher. Zu einer engen Annäherung kommt es im Dezember. Die Untergänge von Saturn verkürzen sich ebenfalls deutlich von 21:41 Uhr auf 19:58 Uhr. Das Planetenpaar ist deutlich zu erkennen. Für den interessierten Beobachter ist der rechte hellere der beiden Objekte Jupiter. Etwas dunkler linksseitig steht Saturn. Mit einem Teleskop sind die noch weit geöffneten Saturnringe gut zu erkennen. Am 19.11. gesellt sich der Mond zu den beiden Gasplaneten und bildet mit ihnen ein eindrucksvolles Dreieck.

Uranus ist mit geeigneter Beobachtungstechnik als grünlicher Punkt im Sternbild Widder die ganze Nacht zu beobachten.

Der planetare Außenposten Neptun ist mit lichtstarker Beobachtungstechnik am Abendhimmel im Sternbild Wassermann aufsuchbar. Seine Untergänge verfrühen sich von 02:32 Uhr auf 00:37 Uhr.

Am gestirnten Himmel dominieren noch die relativ lichtschwachen Herbststernbilder. Das bekannte Herbstviereck (Pegasus) hat den Meridian bereits überschritten. Im Westen ist noch immer das imposante Sommerdreieck aus den Sternen Wega (Leier), Deneb (Schwan) und Atair (Adler) deutlich zu erkennen. Hoch im Zenit steht das Himmels-W (Kassiopeia) und tief im Norden der Große Wagen. In Zenitnähe ist die Sternenkette der Andromeda mit dem Andromedanebel zu beobachten. In Meridiannähe, unterhalb von Andromeda stehen die Sternbilder Dreieck, Widder und Fische. Hoch im Osten dominiert der Held Perseus. Tief im Osten funken bereits die hellen Wintersternbilder. Am Morgenhimmel steht schon das Sternentrapez des Löwen als sicheres Zeichen, dass auf den Winter auch wieder der Frühling folgt.

Alle Uhrzeiten sind in Mitteleuropäischer Zeit (MEZ) angegeben (MESZ +1h). Diese Zeiten stammen, soweit nicht besonders vermerkt, aus dem Kosmos Himmelsjahr von Hans-Ulrich Keller.

Uwe Lesser
Verein Suhler Sternfreunde e. V.