Der Sternenhimmel im Februar 2020
Orionnebel M42, Foto: Uwe Lesser

Der Sternenhimmel im Februar 2020

02.02. Mond im ersten Viertel, 09.02. Vollmond, 15.02. Mond im letzten Viertel, 18.02. Mond bei Mars (Morgenhimmel), 20.02. Mond bei Jupiter (Morgenhimmel), 23.02. Neumond, 27.02. Mond bei Venus (Abendhimmel)
29.01.2020

Der Sternenhimmel im Februar 2020
Die Sonne wandert am 17.02. in das Sternbild Wassermann. Ihre Aufgänge verfrühen sich von 07:54 Uhr am 01. auf 07:05 Uhr am 29. Die Untergänge verzögern sich von 17:13 Uhr (01.) auf 18:01 Uhr (29.). Somit wächst der lichte Tag im Monatsverlauf um über 90 Minuten an.

Merkur ist zwischen dem 06. und 12.02. in der Dämmerung des Abendhimmels am günstigsten zu beobachten. Hier befindet er sich ca. 8 Grad nördlich der Sonne. Am 11.02. erreicht der Benjamin unseres Sonnensystems seine Halbphase.

Die Venus wandert am 02.02. vom Sternbild Wassermann in das Sternbild Fische und baut ihre Rolle als hell leuchtender Abendstern immer weiter aus. Ihre Untergänge verzögern sich im Monatslauf von 20:56 Uhr auf 22:12 Uhr. Am 27. passiert die zunehmende Mondsichel unseren planetaren Nachbarn rund 6 Grad südlich. Beide bilden hier einen eindrucksvollen Anblick.

Mars ist am Morgenhimmel zu beobachten. Er wechselt am 11. ostwärts vom Schlangenträger in den Schützen. Dabei nimmt seine Helligkeit deutlich zu. Der abnehmende Mond passiert den roten Planeten am 18. Hier kommt es zu einer Bedeckung des Mars durch den Mond. Allerdings ist dieses Schauspiel nur von Nordamerika aus zu beobachten.

Jupiter bewegt sich rechtsläufig im Sternbild Schütze. Seine Sichtbarkeit am Morgenhimmel verbessert sich immer mehr. Die Aufgänge verfrühen sich von 06:31 Uhr auf 05:01 Uhr.

Saturn bewegt sich wie Jupiter im Sternbild Schütze, geht aber erst nach dem Jupiter auf. Nach seiner Konjunktion mit der Sonne am 13.01. ist der Ringplanet noch nicht gut zu beobachten, da er wegen der relativ flach stehenden Ekliptik sich kaum aus der Morgendämmerung befreien kann.

Uranus wechselt am 06.02. vom Sternbild Fische in den Widder und ist für den geübten Beobachter noch am Abendhimmel sichtbar.

Neptun bewegt sich im Sternbild Wassermann und wird langsam von der Sonne eingeholt. Somit ist unser bläulicher Außenposten im Februar nicht zu beobachten.

Am Fixsternhimmel stehen die Zeichen noch auf Winter. Jedoch hat Orion als Leitsternbild des Winters den Meridian bereits überschritten. Unterhalb seiner drei Gürtelsterne kann man bereits mit einem Feldstecher den Großen Orionnebel M42 (siehe Foto) beobachten. Hier handelt es sich um ein Sternentstehungsgebiet. Dem gegenüber ist aktuell eine spürbare Verdunkelung des linken Schultersterns Beteigeuze zu verzeichnen. Dieser rötlich leuchtende Stern in ca. 640 Lichtjahren Entfernung gehört zu den Überriesen. Würde man diesen Stern in die Mitte unseres Sonnensystems setzen, ist er so groß wie die Jupiterbahn. Es besteht die weit verbreitete Vermutung, dass der Stern kurz vor seinem Lebensende steht, welches in einer Supernova endet. Dabei soll er über einen Zeitraum von mehreren Wochen extrem hell aufleuchten und mit dieser Leuchtkraft unserem Halbmond in nichts nachstehen. Wissenschaftlich gesehen wäre das ein absolutes Highlight für die Astronomie. Auswirkungen auf unsere Erde hätte diese Sternenexplosion jedoch nicht. Dem Orion folgt das Sternbild Großer Hund mit seinem hellen Hauptstern Sirius. Dieser hat gerade den Meridian überschritten. Hoch im Süden stehen der Kleine Hund mit seinem hellen Stern Prokyon und die Zwillinge mit den bekannten Kopfsternen Kastor und Pollux. Im Nordosten steigt der Große Wagen langsam höher, während Kassiopeia absinkt. Im Westen steht der Stier mit seinen Sternhaufen Plejaden und Hyaden. Östlich haben bereits mit dem lichtschwachen Krebs und dem Löwen die Frühlingssternbilder ihren Platz am Himmel eingenommen. Gegen Ende der Nacht ist dann auch schon das Sommerdreieck aufgegangen. Das sind die sicheren Zeichen, dass auch dieser Winter einmal enden wird.

Alle Uhrzeiten sind in Mitteleuropäischer Zeit (MEZ) angegeben (MESZ +1h). Diese Zeiten stammen, soweit nicht besonders vermerkt, aus dem Kosmos Himmelsjahr von Hans-Ulrich Keller.

Uwe Lesser
Verein Suhler Sternfreunde e. V.