Der Sternhimmel im Juni 2020
Venus bei den Plejaden am 04.04.2020 (Foto: Uwe Lesser)

Der Sternhimmel im Juni 2020

04.06. Merkur am Abendhimmel, 05.06. Vollmond, 08.06. Mond bei Jupiter (Abendhimmel), 09.06. Mond bei Saturn (Morgenhimmel), 13.06. Mond im letzten Viertel, Mond bei Mars, 19.06. Mond bei Venus, Venusbedeckung durch den Mond, 20.06. Sommerbeginn, Sommersonnenwende, 21.06. Neumond, 28.06. Mond im ersten Viertel
31.05.2020

Der Himmel im Juni 2020
Der Juni beschert die kürzesten und hellsten Nächte des Jahres, denn die Sonne befindet sich am 20.06. um 22:44 Uhr auf dem Gipfel ihrer Jahresbahn, der Sommersonnenwende. Die Sonnenaufgänge verkürzen sich noch einmal von 04:16 Uhr am Monatsersten auf 04:10 Uhr zur Monatsmitte. Am 30.06. lässt sie sich wieder etwas Zeit und erscheint erst 5 Minuten später am Horizont. Ihre Untergangszeiten verlagert sie im Monatslauf von 20:21 Uhr auf 20:33 Uhr.

Der flinke Merkur kann in den ersten Junitagen noch am Abendhimmel kurz vor seinem Untergang beobachtet werden. Jedoch zeigt sich der Benjamin unter den Planeten nur kurz zwischen dem Sonnenuntergang und seinem Eintauchen in den Horizontdunst.

Venus, im Sternbild Stier, steht am 03. in Konjunktion mit der Sonne. Hier erreicht sie mit einer Entfernung von ca. 43 Millionen km den geringsten Abstand zur Erde. Während sie in den letzten Wochen eindrucksvoll als Abendstern glänzte (u. a. ihre Wanderung durch die Plejaden - Foto), beginnt sie ab Monatsmitte am Osthorizont kurz vor Sonnenaufgang ihre Morgensternperiode. Am 19.06. kommt es in den Vormittagsstunden zu einer Begegnung mit der schmalen Sichel des abnehmenden Mondes, bei der sie kurz hinter dem Erdtrabanten verschwindet. Man spricht hier von einer Venusbedeckung durch den Mond. Dieses Schauspiel ist jedoch nur mit geeigneter Optik zu beobachten.

Der rötliche Mars wandert am 24. vom Sternbild Wassermann in die Fische. Er ist auffällig in der zweiten Nachthälfte zu bewundern. Seine Aufgänge verfrühen sich von 01:20 Uhr auf 0:03 Uhr. Dabei nimmt auch seine Helligkeit weiter zu.

Auch Jupiter im Sternbild Schütze glänzt immer heller am Himmel. Aufgrund der langen Tage wird er zu einem markanten Gestirn der ganzen Nacht. In der Nacht vom 08. zum 09. zieht der abnehmende Mond am Gasriesen vorbei.

Der im Sternbild Steinbock relativ dicht neben dem Jupiter liegende Ringplanet Saturn kommt ebenfalls immer früher über den Horizont. Auch seine Aufgänge verfrühen sich von 23:30 Uhr auf 21:32 Uhr.

Der grünliche Uranus im Sternbild Widder ist derzeit noch unbeobachtbar.

Neptun im Steinbock ist erst gegen Monatsende als grünlicher Punkt für den erfahrenen Beobachter aufsuchbar.

Am Sternenhimmel dominieren im Westen noch die Frühlingssternbilder. Weit im Westen setzt der Löwe mit seinem hellen Hauptstern Regulus mit dem Oberkörper voran zum Tauchgang unter den Horizont an. Im Südwesten leuchten der bläuliche Spika in der Jungfrau und hoch im Süden Arktur im Bootes. Diese drei Sterne markieren das Frühlingsdreieck im Westen. Dagegen ist im Osten bereits das Sommerdreieck, bestehend aus den Sternen Wega (Leier), Deneb (Schwan, auch Kreuz des Nordens genannt) und Atair (Adler) komplett aufgegangen. Zwischen den Sternen Arktur und Wega stehen die Nördliche Krone und das große Sternbild Herkules. Tief im Süden steht unauffällig die Waage, gefolgt vom Skorpion mit seinem rötlichen Stern Antares (650 Lichtjahre). Der lange Stachel des Skorpion kommt allerdings in unseren Breiten niemals über den Horizont. Tief im Norden leuchtet Kassiopeia als das Himmels-W. Vom Norden schlängelt sich eindrucksvoll die Milchstraße nach Südosten.

Alle Uhrzeiten sind in Mitteleuropäischer Zeit (MEZ) angegeben (MESZ +1h). Diese Zeiten stammen, soweit nicht besonders vermerkt, aus dem Kosmos Himmelsjahr von Hans-Ulrich Keller.

Uwe Lesser
Verein Suhler Sternfreunde e. V.