Der Sternenhimmel im Oktober 2021
Das Sternenquadrat des Pegasus mit dem Andromedanebel, Foto: Uwe Lesser

Der Sternenhimmel im Oktober 2021

06.10. Neumond (Mondstille), 09.10. Mond bei Venus (Abendhimmel), 13.10. Mond im ersten Viertel, 15.10. Mond bei Jupiter (Abendhimmel), 16.10. Venus bei Antares (Abendhimmel), 20.10. Vollmond, 24.10. Mond in Erdferne (Apogäum, 405615 km) 26.10. Merkur am Morgenhimmel, 28.10. Mond im letzten Viertel, 29.10. Venus am Abendhimmel, 31.10. Ende der Sommerzeit
30.09.2021

Im Oktober steht der Himmel im Zeichen des Herbstes. Der lichte Tag verliert im Laufe des Monats noch einmal mehr als eineinhalb Stunden. Die Sonnenaufgänge verlagern sich von 06:20 Uhr am ersten auf 07:08 Uhr am letzten Tag des Oktobers. Die Sonnenuntergänge verfrühen sich von 17:58 Uhr auf 15:58 Uhr. Die Sonne wandert am 31.10. in das Sternbild Waage.

Merkur, der Benjamin unter den Planeten, ist vom 22.10. bis Anfang November im Osten am Morgenhimmel zu beobachten. Seine Sichtbarkeit beträgt lediglich ca. 30 Minuten, bis die zunehmende Dämmerung sein Licht verschlingt. Im Teleskop ist der innere Planet als zunehmender Halbmerkur zu sehen.

Die Venus ist immer noch Abendstern und wandert am 07.10. vom Sternbild Waage in den Skorpion. Hierbei verbessert sich ihre Sichtbarkeit zunehmend. Erst im Dezember strahlt sie in vollem Glanz.

Mars befindet sich im Sternbild Jungfrau und wird von der Sonne eingeholt. Am 08.10. steht er in Konjunktion mit ihr. Das bedeutet, dass sich unser äußerer Nachbarplanet am Taghimmel herumtreibt und so nicht beobachtbar ist.

Im Süden haben die beiden größten Planeten unseres Sonnensystems Stellung bezogen. Jupiter und Saturn befinden sich im Sternbild Steinbock. Der helle Planet ist Jupiter und Saturn leuchtet schwächer etwas weiter rechts. Jupiter wird am 18.10. stationär, d. h. er kommt zum Stillstand. Dies ist bereits sein zweiter Stillstand, welcher das Ende seiner Oppositionsperiode einleutet. Seine Untergänge verfrühen sich von 02:12 Uhr auf 00:13 Uhr. Saturn wird bereits am 11.10. stationär und beendet ebenfalls seine Oppositionsperiode. Seine Untergänge verlagert er in die erste Nachthälfte, von 00:44 Uhr auf 22:44 Uhr.

Der grünliche Uranus ist im Sternbild Widder die ganze Nacht beobachtbar. Anfang November steht er in Opposition mit der Sonne.

Neptun ist als bläuliche Scheibe im Sternbild Wassermann mit geeigneter Optik auszumachen. Seine Untergänge verfrühen sich von 04:52 Uhr auf 02:50 Uhr.

Am Sternenhimmel steht noch hoch im Westen das große Sommerdreieck. Seine hellsten Sterne Wega in der Leier und Deneb im Schwan stehen nahe dem Zenit. Etwas weiter unten komplettiert Atair im Adler das Dreieck. Hoch im Süden hat Pegasus mit seinem Sternenquadrat Stellung bezogen. Der linke obere Stern gehört bereits zur Sternenkette der Andromeda mit dem bekannten und mit bloßem Auge sichtbaren Andromedanebel (siehe Foto). Diese beiden Sternenbilder gehören zur Andromedagruppe, zu welcher noch Kassiopeia, Kepheus, Perseus und Cetus (Walfisch) zählen. Somit ist der Herbststernenhimmel komplett. Allerdings leuchten diese nicht so hell und brillant wie die Wintersternbilder. In besonders mondstillen Nächten kann man zwischen Pegasus und dem Walfisch das schwache V-förmige Bild der Fische erkennen. Tief im Osten kündet der bereits aufgegangene Stier mit seinen bekannten Sternenhaufen vom herannahenden kalten Winter. Wer diesen nicht so sehr mag, sei auf den Morgenhimmel vertröstet. Hier stehen zu Beginn der Dämmerung mit dem Löwen und Bootes die ersten Frühlingsbilder am Himmel als Zeichen, dass in nicht einmal drei Monaten die Tage wieder länger werden.

Alle Uhrzeiten sind in Mitteleuropäischer Zeit (MEZ) angegeben (MESZ +1h). Diese Zeiten stammen, soweit nicht besonders vermerkt, aus dem Kosmos Himmelsjahr von Hans-Ulrich Keller.

Uwe Lesser
Verein Suhler Sternfreunde e. V.