Der Sternhimmel im September 2021
Aufnahme der Himmelsüberwachungskamera Allsky eines Meteors der Perseiden, Foto: Suhler Sternfreunde e. V.

Der Sternhimmel im September 2021

02.09. Nordwende des Mondes (Mond steht am weitesten nördlich vom Himmelsäquator), 03.09. Mond bei Pollux (Morgenhimmel), 07.09. Mondstille (Neumond), 11.09. Mond in Erdnähe (Perigäum - 368461 km), 13.09. Mond im ersten Viertel, 17.09. Mond bei Saturn (Mitternacht), 21.09. Vollmond, 22.09. Herbstbeginn - Tagundnachtgleiche, 27.09. Mond in Erdferne (Apogäum - 404640 km), 29.09. Mond im letzten Viertel
29.08.2021

Der Sternhimmel im September 2021

Der September zeigt neben dem Blick in den Kalender auch am Firmament den Übergang vom Sommer zum Herbst.

Doch erlauben wir uns zuvor einen kurzen Rückblick auf ein Ereignis des Vormonats. Mitte August war wieder Sternschnuppenzeit. Der Weg der Erde um die Sonne führte durch den Meteorstrom der Perseiden. Dieser gilt als schönster und reichster Strom des Jahres. Alle, die Wünsche offen hatten, mussten nicht geduldig warten. Die hauseigene Himmelsüberwachungskamera auf dem Suhler Hoheloh registrierte einige Boliden, welche wir hier nicht vorenthalten wollen.

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Der September steht für den Übergang vom Sommer in den Herbst. Die Sonne wandert am 16.09. in das Sternbild Jungfrau. Der lichte Tag verliert im Laufe den Monats weitere zwei Stunden. Zum Herbstbeginn am 22.09. ist auch gleichzeitig die Tagundnachtgleiche, an welcher, wie der Name sagt, Tag und Nacht gleich lang sind. Danach werden bis zur Wintersonnenwende die Nächte länger als die hellen Tage. Die Sonnenaufgänge verspäten sich von 05:35 Uhr am Monatsersten auf 06:19 Uhr am 30.09. Die Untergänge verfrühen sich merklich von 19:04 Uhr auf 18:00 Uhr.

Der innerste Planet Merkur ist aufgrund seiner Konstellation im September nicht zu sehen.

Venus ist noch immer Abendstern und wandert am 18.09. vom Sternbild Jungfrau in die Waage. Ihre Sichtbarkeit wird im Vergleich zum Vormonat nicht wirklich besser.

Unser äußerer Nachbar Mars wandert am 5.09. vom Sternbild Löwe in die Jungfrau und wird von der Sonne verfolgt, die ihn Ende September fast eingeholt hat. Deshalb befindet sich der rote Planet am Taghimmel.

Jupiter stand im Vormonat in Opposition zur Sonne und ist auch im September neben der Venus das auffälligste Gestirn am Abendhimmel. Der Gasriese wandert durch den Steinbock. Seine Untergangszeiten verkürzen sich im Laufe des Monats von 04:26 Uhr auf 02:16 Uhr.

Der Ringplanet Saturn stand wie sein Nachbar Jupiter im Vormonat in Opposition zur Sonne und wandert ebenso durch das Sternbild Steinbock. Seine Untergänge verfrühen sich von 02:48 Uhr auf 00:48 Uhr. Beide Gasriesen sind am Abendhimmel gut zu erkennen. Jupiter ist der deutlich hellere Planet, links von Saturn.

Der grünliche Uranus ist im Sternbild Widder die ganze Nacht mit geeigneter Optik zu beobachten.

Neptun wandert durch das Sternbild Wassermann. Er steht am 14.09. in Opposition zur Sonne und ist 4326 Millionen km von der Erde entfernt. Sein Licht nötigt für diese Strecke 4 Stunden und 30 Minuten. Das bläuliche leuchtende Scheibchen ist nur in besonders dunklen Nächten zu beobachten.

Am Fixsternhimmel ist das Sommerdreieck mit seinen Sternen Deneb (Schwan), Wega (Leier) und Atair (Adler) bereits an den westlichen Himmel gewandert, wobei das Sternbild Schwan in Zenitnähe zu finden ist. Zu erkennen ist ein großes Kreuz, auch das „Kreuz des Nordens“ genannt. In dunklen Nächten ist hier das Band der Milchstraße zu sehen, welches sich über den westlichen Himmel durch den Adler bis zum Schützen zieht. Links neben der gedachten Linie Deneb – Atair befindet sich der Sternenrhombus des kleinen Sternbildes Delphin. Im Osten sind bereits die Herbststernbilder aufgegangen, allen voran der Pegasus, das Herbstviereck, wobei der obere linke Stern bereits zur Sternenkette des Sternbildes Andromeda gehört. Unterhalb von Andromeda und dem Pegasus befindet sich das große aber lichtschwache Sternbild Fische. Dieses Sternbild ist v-förmig. Links daneben leuchtet der Widder. Am Morgenhimmel zeigen sich im Osten bereits die glänzenden Wintersternbilder als unverrückbares Zeichen der nahenden kalten und dunkleren Jahreszeit.

Alle Uhrzeiten sind in Mitteleuropäischer Zeit (MEZ) angegeben (MESZ +1h). Diese Zeiten stammen, soweit nicht besonders vermerkt, aus dem Kosmos Himmelsjahr von Hans-Ulrich Keller.

Uwe Lesser
Verein Suhler Sternfreunde e. V.