Der Himmel im April 2022
So könnte die Supernova von Beteigeuze aussehen. Foto: Astronomiemuseum der Sternwarte Sonneberg auf Twitter

Der Himmel im April 2022

01.04. Neumond, 04.04. Mars bei Saturn (Morgenhimmel), 09.04. Mond im ersten Viertel, 16.04. Vollmond, 23.04. Mond im letzten Viertel, 24.04. beste Abendsichtbarkeit des Merkur, 27.04. Mond bei Venus und Jupiter (Morgenhimmel), 30.04. Neumond (Mondstille)
03.04.2022

Der Himmel im April 2022

Das Astronomiemuseum der Sternwarte Sonneberg twitterte am 01.04. ein Bild des Sternbildes Orion mit einem besonders hellen und groß leuchtenden Stern Beteigeuze mit dem Kommentar, dass die zu erwartende Supernova des Überriesen nun da sei. Diesen Aprilscherz kann man als das Highlight des Monats bezeichnen. Denn sonst geht der Ostermonat sparsam mit astronomischen Ereignissen um.

Der Himmel stellt die Weichen eindeutig auf Sommer. Die Sonnenaufgänge verfrühen sich von 05:57 Uhr am 01. auf 04:58 Uhr am 30. Die Untergänge verzögern sich von 18:52 Uhr auf 19:37 Uhr. Somit nimmt der lichte Tag noch einmal um ca. 100 Minuten zu, so dass die Sonne am Monatsletzten mehr als 14 Stunden scheint. Am 19.04. tritt die Sonne in das Sternbild Widder.

Die Planeten haben es im April schwer.
Lediglich Merkur bietet gegen Ende des Monats nach dem Sonnenuntergang seine beste Abendsichtbarkeit. Am 25.04. kann man den flinken Planeten im Teleskop als Halbmerkur beobachten. Venus spielt noch ihre Rolle als Morgenstern. Allerdings verkürzt sich die Sichtbarkeitsdauer durch die immer früheren Sonnenaufgänge. Zusammen mit Jupiter, Mars und Saturn bildet sie eine Planetenparade. Diese sind jedoch erst in der Morgendämmerung bei guten Sichtbedingungen tief im Südosten auszumachen.

Am Sternenhimmel zeigen sich anfangs noch mit Orion, Stier, Großer und Kleiner Hund und den Zwillingen die hellen Sternbilder des Winters im Südwesten. Diese verabschieden sich im Laufe der Nacht vom Himmel. Dagegen trumpfen mit dem Krebs, dem Löwen, Jungfrau und Bootes die Frühlingsbilder auf. Links neben Bootes ist der Sternenhalbkreis der Nördlichen Krone zu erkennen. Der bekannte Große Wagen steht hoch im Zenit. In den Morgenstunden kündet das hell funkelnde Sommerdreieck von den noch viel länger werdenden warmen Tagen.

Alle Uhrzeiten sind in Mitteleuropäischer Zeit (MEZ) angegeben (MESZ +1h). Diese Zeiten stammen, soweit nicht besonders vermerkt, aus dem Kosmos Himmelsjahr von Hans-Ulrich Keller.

Uwe Lesser
Verein Suhler Sternfreunde e. V.