Der Himmel im Oktober 2023
partielle Mondfinsternis, Foto: Uwe Lesser

Der Himmel im Oktober 2023

06.10. Mond im letzten Viertel, 10.10. Mond und Venus bei Regulus (Morgenhimmel), 14.10. Neumond, 22.10. Mond im ersten Viertel, 24.10. Mond bei Saturn (Abendhimmel), 28.10. Vollmond, partielle Mondfinsternis, 29.10. Ende der Sommerzeit, Mond bei Jupiter (Morgenhimmel)
01.10.2023

Die Sonne wandert am 23.10. in das Sternbild Skorpion. Die Aufgänge verzögern sich morgens von 06:19 Uhr am Monatsersten auf 07:07 Uhr am Monatsende. Die Untergänge hingegen verfrühen sich von 17:59 Uhr auf 16:59 Uhr. Somit verliert der lichte Tag nochmals knapp 2 Stunden.

Das vorhersagbare Highlight des Monats Oktober findet am 28.10. statt. Hier tritt der Mond teilweise in den Kernschatten der Erde ein. Man spricht hierbei von einer partiellen Mondfinsternis. Der volle Mond wird nicht mehr komplett von der Sonne angestrahlt. Der Eintritt in den Kernschatten erfolgt um 20:35 Uhr. Die Mitte der Finsternis ist um 21:14 Uhr. Es ist eine sehr kleine Finsternis. Die Mondscheibe steht lediglich 12,7 % im Kernschatten der Erde. Der Austritt endet um 21:53 Uhr. Die Bewegung durch den Halbschatten ist für das menschliche Auge kaum wahrnehmbar.


Merkur ist in dem ersten Tagen des Monats am Morgenhimmel noch sichtbar. Nach dem 05.10. sucht man vergeblich nach dem flinken innersten Planeten.
Venus strahlt immer noch als Morgenstern hell im Osten. Am 10. gibt es ein Zusammentreffen mit der abnehmenden Mondsichel und Regulus, dem Hauptstern des Löwen. Die Aufgänge verzögern sich im Laufe des Oktobers von 02:25 Uhr auf 02:49 Uhr. Im Teleskop ist der Nachbarplanet als Halbvenus zu sehen.
Mars befindet sich am Taghimmel und ist nicht zu beobachten. Er wandert am 24. vom Sternbild Jungfrau in das Sternbild Waage. Mitte November steht der Rote Planet in Konjunktion zur Sonne.
Jupiter ist nach dem Mond und der Venus das hellste Objekt am Nachthimmel. Er wandert durch das Sternbild Widder und nähert sich seiner Oppositionsstellung zur Sonne, welche er Anfang November erreichen wird. Er ist praktisch die ganze Nacht am Himmel beobachtbar.
Saturn wandert durch den sich langsam vom Nachthimmel verabschiedenden Wassermann. Somit ist er nur noch in der ersten Nachthälfte zu beobachten.
Der grünlich leuchtende Uranus wandert wie Jupiter durch das Sternbild Widder und wird noch etwas heller. Mit einem Fernglas kann man die Planetenscheibe aufsuchen. Der Gasplanet erreicht Mitte November seine Oppositionsstellung zur Sonne.
Der bläuliche Neptun kann im Sternbild Fische noch in der ersten Nachthälfte mit einem Teleskop oder Fernglas aufgesucht werden.


Am Sternenhimmel ist das bekannte Sommerdreieck in den Westen gerückt. Dennoch steht Deneb (Schwan) noch hoch in Zenitnähe. Jedoch haben die Herbststernbilder die Himmelsbühne übernommen. Im Meridiannähe ist leicht das Herbstviereck, das Sternbild Pegasus, zu finden. Pegasus stellt ein Pferd mit Flügeln dar, welches in unseren Breiten auf dem Kopf steht. Der obere linke Stern des Herbstvierecks gehört schon nicht mehr zum Pegasus sondern zur Sternenkette der Andromeda mit dem Andromedanebel, der Nachbargalaxie unserer Milchstraße. Diese ist 2,5 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Tief im Süden steht der Wassermann. Hoch über unseren Köpfen befindet sich Kassiopeia, das bekannte Himmels-W. Tief im Norden ist der Große Wagen zu finden. Im Osten erstrahlen mit dem Stier und dem Fuhrmann die ersten Vorboten des kommenden Winters.

Alle Uhrzeiten sind in Mitteleuropäischer Zeit (MEZ) angegeben (MESZ +1h). Diese Zeiten stammen, soweit nicht besonders vermerkt, aus dem Kosmos Himmelsjahr von Hans-Ulrich Keller.

Uwe Lesser
Verein Suhler Sternfreunde e. V.