Der Sternhimmel im Januar 2023
Sternbild Orion mit dem Orionnebel, Foto: Uwe Lesser

Der Sternhimmel im Januar 2023

04.01. Erde in Sonnennähe, 07.01. Vollmond, Mond bei Pollux (abends), 10.01. Mond bei Regulus (abends), 15.01. Mond im letzten Viertel, Mond bei Spica (morgens), 18.01. Mond bei Antares (morgens), 21.01. Neumond, 22.01. Venus bei Saturn (abends), 23.01. Mond bei Venus (abends), 25.01. Mond bei Jupiter (abends), 28.01. Mond im ersten Viertel, 31.01. Mond bei Mars (morgens)
31.12.2022

Wir wünschen allen Besuchern unserer Seite ein gesundes und gutes Jahr 2023 und freuen uns, Sie auch im neuen Jahr in unserer Sternwarte begrüßen zu dürfen! Auch in diesem Jahr wartet das eine oder andere astronomische Ereignis bzw. interessante Veranstaltung, welche Sie vielleicht auf den Suhler Hoheloh zieht.

Der Sternenhimmel im Januar 2023

Die Sonne wandert am 20.01. in das Sternbild Steinbock. Ihre Aufgänge verfrühen sich im Laufe des Monats von 08:19 Uhr auf 07:55 Uhr. Die Untergänge verzögern sich von 16:28 Uhr auf 17:12 Uhr. Somit gewinnt der lichte Tag bis Ende Januar ca. eine Stunde. Dies geschieht für unser Empfinden zuerst unmerklich.

Der innere Planet Merkur ist im letzten Monatsdrittel am Morgenhimmel zu erspähen. Allerdings bietet die noch sehr tief stehende Sonne eher bescheidene Beobachtungsmöglichkeiten.

Die Venus hat Ende Dezember ihre Abendsternperiode begonnen und leuchtet daher noch nicht so auffällig am westlichen Horizont.

Der rötlich hell leuchtende Mars steht kurz nach seiner Oppositionsstellung zur Sonne markant am Winterhimmel im Sternbild Stier. In der Nähe des „Goldenen Tores der Ekliptik“ kommt er zum Stillstand und bewegt sich anschließend von diesem rasch weg. Er beendet seine Oppositionsschleife. Unser äußerer Nachbar ist noch fast die ganze Nacht am Himmel zu beobachten. Seine Untergänge verfrühen sich von 06:21 Uhr zum Jahresbeginn auf 04:29 Uhr Ende Januar.

Der Gasriese Jupiter erstrahlt mit der Abenddämmerung im Westen im Sternbild Fische. Seine Untergänge verfrühen sich im Januar von 23:42 Uhr auf 22:11 Uhr. Am 25.01. zieht die zunehmende Mondsichel an Jupiter vorbei.

Saturn steht im Sternbild Steinbock zum Jahresbeginn tief am westlichen Horizont und strebt seiner Konjunktion mit der Sonne zu. Zum Monatsende ist der Ringplanet nicht mehr zu beobachten. Am 23.01. kommt es knapp über dem Horizont zu einer Begegnung mit der Venus. Links daneben erstrahlt die dünne Mondsichel des zunehmenden Mondes.

Uranus im Sternbild Widder zieht sich langsam aus der zweiten Nachthälfte zurück, ebenso Neptun im Wassermann. Zum Monatsende hin werden die Beobachtungsmöglichkeiten immer bescheidener.

Am Sternenhimmel steht im Süden das Leitsternbild des Winters, der bekannte Orion mit seinen bekannten Sternen Beteigeuze und Rigel. Beteigeuze markiert den linken Schulterstern des Himmelskriegers. Es handelt sich um einen roten Riesen und ist 650 Lichtjahre entfernt. Beteigeuze befindet sich in der Endphase seines Sternendaseins und wird nach wissenschaftlichen Erkenntnissen in naher Zukunft in einer Supernova explodieren. Rigel markiert den rechten Fuß des Orion und ist 850 Lichtjahre entfernt. Dieser weiß leuchtende Stern gehört trotz seiner hohen Entfernung zu den hellsten am gestirnten Himmel. Er besitzt eine Leuchtkraft von 60000 unserer Sonnen. In der Mitte reihen sich die drei Gürtelsterne des Orion dicht aneinander. Unterhalb davon befindet sich der bekannte Orionnebel, welcher mit einem Feldstecher als milchiger Fleck zu erkennen ist. Zu Füßen des Orions befindet sich das Sternbild Hase. Links daneben leuchtet der hellste Stern am Himmel, Sirius im Großen Hund. Sirius gehört mit 8,6 Lichtjahren Entfernung zu unserer kosmischen Nachbarschaft. Links darüber leuchtet etwas abseits der 11,5 Lichtjahre entfernte Prokyon im Kleinen Hund. Darüber strahlen die Zwillinge mit ihren hellen Kopfsternen Kastor und Pollux. Pollux ist der von uns aus gesehen untere der beiden Kopfsterne. Rechts schräg darüber steht hoch der Fuhrmann mit seinem hellen Hauptstern Kapella. Rechts zwischen Fuhrmann und Orion befindet sich das Sternbild Stier mit seinen Sternhaufen, den Plejaden und Hyaden. In den Hyaden leuchtet das rötliche Auge des Stiers, der 67 Lichtjahre entfernte Aldebaran. Überhalb von Aldebaran wandert der helle Mars durch das Sternbild.

Mit den Sternen Rigel, Sirius, Prokyon, Pollux, Kapella und Aldebaran ist das Hexagon des Wintersechsecks komplett. Nach Mitternacht steht der Löwe als Leitsternbild des Frühlingshimmels schon sehr hoch als unwiderbringliches Zeichen, dass auf den kalten dunklen Winter auch wieder die warmen und hellen Jahreszeiten folgen.

Alle Uhrzeiten sind in Mitteleuropäischer Zeit (MEZ) angegeben (MESZ +1h). Diese Zeiten stammen, soweit nicht besonders vermerkt, aus dem Kosmos Himmelsjahr von Hans-Ulrich Keller.

Uwe Lesser

Verein Suhler Sternfreunde e. V.