Der Sternhimmel im April 2024
Sternbild Löwe, Foto: Uwe Lesser

Der Sternhimmel im April 2024

02.04. Mond im letzten Viertel, 08.04. Neumond, 10.04. Mond bei Jupiter (abends), 15.04. Mond im ersten Viertel, 23.04. Mond bei Spika (morgens), 24.04. Vollmond, 26.04. Mond bei Antares (Mitternacht)
30.03.2024

Am 08.04. wartet ein großes Himmelsspektakel auf astronomisch Interessierte, eine totale Sonnenfinsternis ist zu beobachten. Dies passiert, wenn der Mond sich vor die Sonne schiebt und auf der Erdoberfläche einen Schatten wirft. Diese Sonnenfinsternis beginnt über dem Pazifik und trifft zu ihrer Maximumszeit in Mexiko auf Land. Weiter führt der Weg des Kernschattens durch die USA, u. a. durch Dallas in Texas und weiter nördlich über die Niagarafälle. Hier überquert er die Grenze zu Kanada und wandert über Neufundland in den Nordatlantik. Dort endet dann die Totalität. Wer also das Spektakel mit eigenen Augen beobachten möchte, muss nach Nordamerika reisen.

Die Sonne wandert am 18.04. in das Sternbild Widder. Die Aufgänge verfrühen sich im Monatslauf von 05:56 Uhr auf 04:58 Uhr. Die Untergänge verspäten sich von 18:52 Uhr auf 19.38 Uhr. Somit gewinnt der lichte Tag im April noch einmal fast 2 Stunden an Sonnenlicht.

Der kleine und flinke Merkur nähert sich zunehmend der Sonne und ist im launischen Monat April nicht zu beobachten.

Auch Venus bleibt nach Beendigung ihrer Morgensternperiode unseren Blicken verborgen.

Mars wechselt am 24.04. vom Sternbild Wassermann in die Fische. Seine gegenwärtige Position lässt eine Morgenbeobachtung noch nicht zu.

Jupiter wandert durch das Sternbild Widder und verabschiedet sich langsam vom Abendhimmel. Hierbei wird er von der Sonne verfolgt. Seine Untergangszeiten verfrühen sich von 22:04 Uhr am 01. auf 20:46 Uhr am 30. Am 10 .04. kommt es zu einer Begegnung mit der zunehmenden schmalen Mondsichel. Letztmalig mit bloßem Auge zu beobachten ist Jupiter am Ende des Monats.

Saturn bewegt sich rechtsläufig im Sternbild Wassermann und bleibt noch weitestgehend den Blicken verborgen. Jedoch kann der Ringplanet gegen Monatsende bei guten Bedingungen tief am östlichen Himmel gesucht werden.

Der grünlich leuchtende Uranus im Sternbild Widder zieht sich vom Abendhimmel zurück und ist nur noch zu Monatsbeginn mit lichtstarker Optik beobachtbar.

Neptun wandert weiter durch das Sternbild Fische. Im Vormonat stand der bläuliche Planet in Konjunktion mit der Sonne und bleibt so im April unbeobachtbar.

Am Sternhimmel steht hoch im Süden das Sterntrapez des Löwen (Foto). Sein Hauptstern Regulus markiert die Ekliptik. So kommt es immer wieder einmal vor, dass sich der Mond vor diesen schiebt. Im Westen versinken die Wintersternbilder nach und nach hinter dem Horizont. Der Große Hund mit seinem hell leuchtenden Stern Sirius ist bereits hinter den Horizont gerückt. Orion und Stier lugen noch etwas über die Himmelskante, Orion mit seinen Schultersternen und der Stier mit seinen Hörnern. Fuhrmann, Zwillinge und der Kleine Hund sind noch im Ganzen zu bestaunen. Hoch über unseren Köpfen steht der Große Bär mit seinem Großen Wagen. Tief in nördlicher Richtung steht das berühmte Himmels-W der Kassiopeia. Besonders auffällig leuchtet im Südosten ein hell rötlicher Stern. Es handelt sich um den 37 Lichtjahre entfernten Arktur im Sternbild Bootes. Dieser folgt dem Deichselschwung des Großen Wagens. Diesem Schwung weiter folgend findet man weiter südlich den Stern Spika in der Jungfrau. Dieser leuchtet mit weißem Licht, welches bis zu uns 250 Jahre benötigt. Somit ist mit Regulus, Arktur und Spika das Frühlingsdreieck komplett. Südlich der Jungfrau ist das kleine Sternenviereck des Raben zu erkennen. Im Osten hat sich der Herkules erhoben. In Horizontnähe stehen mit Wega und Deneb die Vorboten den kommenden Sommers.

Alle Uhrzeiten sind in Mitteleuropäischer Zeit (MEZ) angegeben (MESZ +1h). Diese Zeiten stammen, soweit nicht besonders vermerkt, aus dem Kosmos Himmelsjahr von Hans-Ulrich Keller.



Uwe Lesser

Verein Suhler Sternfreunde e. V.