Der Himmel im Dezember 2024
Die Sonne tritt am 18.12. in das Sternbild Schütze. Am 21.12. durchläuft sie den tiefsten Punkt ihrer Jahresbahn. Um 10:21 Uhr ist mit der Wintersonnenwende auch der astronomische Winteranfang. Ab diesem Zeitpunkt werden die Tage allmählich wieder etwas länger. Die Aufgänge verzögern sich noch einmal im Monatslauf von 07:57 Uhr auf 08:19 Uhr. Die Untergänge verschieben sich von 16:21 Uhr am 01. auf 16:18 Uhr am 15. und wieder auf 16:28 Uhr am Silvestertag.
Der flinke Merkur kann im letzten Monatsdrittel am Morgenhimmel im Südosten erspäht werden. Am 06.12. überholt der Benjamin der Planeten die Erde auf seiner Innenbahn. Hier trennen uns nur 101 Millionen km voneinander.
Venus wird als Abendstern immer präsenter. Am Nikolaustag wandert unser Nachbarplanet vom Sternbild Schütze in den Steinbock. Am letzten Tag des Jahres wechselt sie in den Wassermann. Die Untergänge verspäten sich im Laufe des Dezember von 19:17 Uhr auf 20:34 Uhr.
Mars wandert durch das Sternbild Krebs. Am 7. kommt er in seiner Bewegung zum Stillstand und setzt zu seiner Oppositionsschleife an. Seine Helligkeit steigt immer weiter an und wird zu einem der auffälligsten Objekte am Nachthimmel. Die Aufgänge des roten Planeten verfrühen sich von 20:16 Uhr am 01. auf 17:48 Uhr am 31.12.
Jupiter bewegt sich weiter durch das Sternbild Stier und ist aufgrund seiner Helligkeit nicht zu verfehlen. In der Nacht vom 7. auf den 08.12. steht der Riesenplanet in Opposition zur Sonne und ist die ganze Zeit zu beobachten. Am 06.12. herrscht zwischen dem Jupiter und der Erde die geringste Distanz von 612 Millionen km. Sein hier ankommendes Licht ist bereits 34 Minuten alt. Im Teleskop erscheint Jupiter als ovales Scheibchen aufgrund seiner schnellen Eigenrotation.
Saturn kann am Abendhimmel im Süden im Sternbild Wassermann beobachtet werden. Seine Untergänge verfrühen sich spürbar von 0:01 Uhr auf 22:08 Uhr. Die Ringöffnung ist nur noch gering.
Uranus stand am 17. November in Opposition zur Sonne und bewegt sich rückläufig durch den Stier, welchen er am 29.12. in Richtung Widder verlässt. Mit einem Fernglas oder einem Teleskop kann das grünliche Planetenscheibchen schon nach Einbruch der Dunkelheit beobachtet werden.
Neptun bewegt sich weiterhin im Sternbild Fische und scheint dort stillzustehen. Er kann in den Abendstunden mit guter Optik beobachtet werden. Gegen Monatsmitte erschwert der helle Mond die Beobachtungsmöglichkeiten.
Am Sternenhimmel sind die Herbstbilder mit Pegasus, dem Herbstviereck, in den Westen gewandert. Der Andromedanebel steht noch hoch im Südwesten. Der Widder passiert gerade die Mittagslinie. Den Zenit hat der Held Perseus aus der Andromedasage eingenommen. Tief im Nordwesten steht noch das Kreuz des Nordens, des fliegenden Schwans, mit seinem Hauptstern Deneb als letztes Relikt des vergangenen Sommers. Deneb ist in unseren Breiten noch gerade zirkumpolar. Den Osten haben bereits die hell glänzenden Wintersternbilder eingenommen. Nicht zu übersehen sind die schönen Bilder des Orion und des Stier mit den Plejaden. Mit Sirius im Südosten ist nunmehr das gesamte Wintersechseck am Himmel vertreten.
Alle Uhrzeiten sind in Mitteleuropäischer Zeit (MEZ) angegeben (MESZ +1h). Diese Zeiten stammen, soweit nicht besonders vermerkt, aus dem Kosmos Himmelsjahr von Hans-Ulrich Keller.
Uwe Lesser
Verein Suhler Sternfreunde e. V.