Der Sternhimmel im Juni 2022
Leuchtende Nachtwolken, Foto: Deutschlandfunk.de

Der Sternhimmel im Juni 2022

07.06. Mond im ersten Viertel, 14.06. Vollmond, 21.06. Sommerbeginn, Sommersonnenwende, 22.06. Mond bei Mars, 26.06. Mond bei Venus, 29.06. Neumond
06.06.2022

Der Himmel im Juni 2022
Die Sonne erreicht am 21.06. ihre höchste Stellung am Himmel. Das ist gleichzeitig der astronomische Sommeranfang und der längste Tag im Jahr. In den kurzen und hellen Nächten um die Sommersonnenwende kann man bei entsprechender Wetterlage die leuchtenden Nachtwolken bewundern (siehe Foto). Das sind Wolken in ca. 80 km Höhe, welche durch die nicht tief unter dem Horizont stehende Sonne angestrahlt werden. Es wird vermutet, dass es sich hierbei um vereiste Staubkörnchen handelt, welche durch Meteoriten entstanden sind. Allerdings streiten sich hier noch die Gelehrten, weil die tatsächliche Entstehung dieser Wolken noch nicht ganz verstanden sind. Bei uns in der Mitte Deutschlands bis in den Norden kann man diese Wolken gut bewundern. Weiter südlich wird es immer schwieriger, weil hier die Sonne zu tief unter dem Horizont steht.

Am Sternenhimmel dominiert in der Nacht das bekannte Sommerdreieck aus den Sternen Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler. Die Frühlingssternbilder um den Löwen, der Jungfrau und Bootes sind schon an den westlichen Himmel gewandert. Auf der Linie zwischen Arktur, dem Hauptstern des Bootes, und Wega stehen die nördliche Krone und das große Sternbild des Herkules. Der rötlich leuchtende Arktur ist leicht zu finden, indem man dem Deichselschwung des Großen Wagens folgt. Diesem Schwung weiter folgend, gelangt man zum ebenfalls hell leuchtenden Stern Spika in der Jungfrau. Im Südosten stehen dicht über dem Horizont die Waage und der Skorpion mit seinem rötlichen Hauptstern Antares.

In der zweiten Nachthälfte, kurz vor der Morgendämmerung, glänzt die Planetenkette aus Saturn, Jupiter, Mars und der Venus. In der Nacht vom 18. zum 19. besucht der abnehmende Mond Saturn. Am 21. steht der Erdtrabant bei Jupiter und in der folgenden Nacht zwischen Jupiter und Mars. Am 26. glänzt die Mondsichel dicht neben der Venus. Der Mond zieht im Juni seine Bahn so tief wie nie in diesem Jahr. Am 13. und 14. steht der Vollmond bei den Sternbildern Schütze und Skorpion.

Alle Uhrzeiten sind in Mitteleuropäischer Zeit (MEZ) angegeben (MESZ +1h). Diese Zeiten stammen, soweit nicht besonders vermerkt, aus dem Kosmos Himmelsjahr von Hans-Ulrich Keller.

Uwe Lesser
Verein Suhler Sternfreunde e. V.