Der Himmel im April 2023
Venus und Jupiter aus der Kuppel der Sternwarte Suhl, Foto: Uwe Lesser

Der Himmel im April 2023

06.04. Vollmond, 10.04. Mond bei Antares, 13.04. Mond im letzten Viertel, 14.04. Mars bei Mebsuta (Zwillinge), 20.04. Neumond, 23.04. Mond bei Venus, 25.04. Mond bei Mars, 26.04. Mond bei Pollux, 27.04. Mond im ersten Viertel, 29.04. Mond bei Regulus, 30.04. Venus bei Alnath (Fuhrmann)
03.04.2023

Beginnen wollen wir mit einem astronomischen Ereignis Anfang des letzten Monats. Hier zeigten sich Venus und Jupiter eng beieinander. Man spricht hier von einer großen Konjunktion. Diese Konstellation war sehr auffällig in der Abenddämmerung und lockte viele Interessenten auf das Hoheloh.

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Venus und Jupiter mit den Jupitermonden, Foto: Uwe Lesser

Im April verlängert sich noch einmal der lichte Tag spürbar um ca. 2 Stunden. Die Sonne wandert am 19.04. in das Sternbild Widder. Die Aufgänge verfrühen sich im Monatslauf von 05:58 Uhr und 04:59 Uhr. Die Untergänge verspäten sich von 18:51 Uhr auf 19:37 Uhr.

Merkur kann im April in der Abenddämmerung tief im Westen erspäht werden. Die besten Beobachtungsmöglichkeiten sind vom 03. bis zum 13. April. Danach kann der Benjamin unter den Planeten nur noch schwer mit dem bloßen Auge ausgemacht werden.

Venus glänzt hoch am westlichen Himmel als Abendstern. Am 10. passiert sie das Goldene Tor der Ekliptik. Dieses wird durch die beiden Sternenhaufen Plejaden und Hyaden im Sternbild Stier markiert. Die Untergänge verspäten sich im Laufe des Monats von 22:23 Uhr auf 23:37 Uhr.

Der rötliche Mars steht nach Einbruch der Dunkelheit hoch am Westhimmel im Sternbild Zwillinge. Allerdings büßt er immer mehr von seiner Leuchtkraft ein. Die Untergänge verfrühen sich von 02:21 Uhr auf 01:22 Uhr.

Jupiter wandert am Taghimmel durch das Sternbild Fische. Am 11. steht der Gasriese in Konjunktion mit der Sonne. Dabei erreicht er mit 891 Millionen km seine größte Entfernung zur Erde.

Der Ringplanet Saturn wandert noch immer durch das Sternbild Wassermann und bietet ab Monatsmitte Chancen auf Beobachtungen am Morgenhimmel im Osten.

Der grünlich leuchtende Uranus im Sternbild Widder ist nur noch für erfahrene Beobachter mit lichtstarker Optik auffindbar. Die Untergänge verkürzen sich immer weiter in Richtung Abenddämmerung.

Neptun stand im Vormonat in Konjunktion zur Sonne und verweilt unbeobachtbar im Sternbild Fische am Taghimmel.

Am Sternenhimmel haben die hell funkelnden Wintersternbilder das Feld geräumt. Im Westen ist der Orion bereits im Untergang begriffen. Als letzte Winterboten stehen noch die Zwillinge mit ihrem Besucher Mars am Westhimmel. Über unseren Köpfen leuchtet der bekannte Große Wagen. Hoch im Süden steht das Sternentrapez des Löwen mit dem hellen Hauptstern Regulus. Regulus markiert die scheinbare Sonnenbahn. Folgt man dem Deichselschwung des Großen Wagens, gelangt man zum nächsten hell leuchtenden Stern Arktur im Bootes. Diesem Schwung weiter folgend, leuchtet Spica in der Jungfrau. Mit Regulus, Arktur und Spica ist das Frühlingsdreieck komplett. Östlich von Bootes befinden sich die lichtschwachen Sternbilder der Nördlichen Krone und des Herkules. Im Osten kündigt sich mit der hellen Wega im Sternbild Leier der allmählich herannahende Sommer an.

Alle Uhrzeiten sind in Mitteleuropäischer Zeit (MEZ) angegeben (MESZ +1h). Diese Zeiten stammen, soweit nicht besonders vermerkt, aus dem Kosmos Himmelsjahr von Hans-Ulrich Keller.

Uwe Lesser

Verein Suhler Sternfreunde e. V.