Der Himmel im November 2023

Die Sonne wandert am 23.11. in das Sternbild Skorpion. Die Aufgänge verspäten sich von 07:09 Uhr am 01. auf 07:55 Uhr am 30. Die Untergänge verfrühen sich im Monatslauf von 16:57 Uhr auf 16:22 Uhr. Somit verliert der lichte Tag noch einmal knapp 1,5 Stunden.

Der kleine und sonnennächste Planet Merkur bleibt aufgrund seiner extremen südlichen Position im Tierkreis im November unbeobachtbar.

Venus hingegen ist auch in diesem Monat auffälliger Morgenstern. Am 02. wechselt sie vom Sternbild Löwe in das Sternbild Jungfrau. Ihre Aufgänge verzögern sich jedoch von 02:51 Uhr auf 03:52 Uhr. Aber da sich die Sonnenaufgänge ebenfalls weiter verzögern, ist unser innerer Nachbar sehr gut zu beobachten. Am 09.11. vormittags kommt es zu einer Begegnung mit der abnehmenden Mondsichel. Dabei wird die Venus durch unseren Erdtrabanten bedeckt. Das Ereignis findet am Taghimmel zwischen 10:00 Uhr und 12:00 Uhr statt und ist mit dem Teleskop beobachtbar. Bei gutem Wetter kann das Ereignis in der Sternwarte Suhl unter fachkundiger Anleitung mitverfolgt werden. Um 10:53 Uhr schiebt sich der Mond vor die Venus, um 12:06 Uhr erscheint sie wieder auf der anderen Seite. (*)

Mars zieht durch das Sternbild Waage und kommt am 18. in Konjunktion mit der Sonne. Dabei wird er am 17.11. von ihr bedeckt. Am 19.11. gibt unser Zentralgestirn ihn wieder frei. Die größte Entfernung zur Erde war mit 370 Millionen km bereits am 31.10.

Gasriese Jupiter im Sternbild Widder steht am 03. in Opposition zur Sonne und leuchtet auffällig die ganze Nacht am Himmel. Am 01. hat er mit 596 Millionen km die geringste Entfernung zur Erde. Sein Licht benötigt bis zu uns 38 Minuten. Am 25. kommt es zu einer Begegnung mir dem fast vollen Mond.

Saturn wandert durch das Sternbild Wassermann, wird am 04. stationär und beendet seine Oppositionsperiode. Er kann noch in der ersten Nachthälfte aufgesucht werden. Allerdings verfrühen sich seine Untergangszeiten im Monatslauf rapide von 0:53 Uhr auf 22:59 Uhr.

Uranus, wie Jupiter im Sternbild Widder, steht am 13.11. in Opposition zur Sonne und ist auch die ganze Nacht beobachtbar. Im Teleskop kann man ein grünliches Planetenscheibchen ausmachen. Während seiner Oppositionsstellung ist der Gasplanet 2787 Millionen km von der Erde entfernt. Sein Licht benötigt für diese Strecke 2 Stunden und 35 Minuten.

Neptun wandert durch das Sternbild Fische und wechselt am 27.11. in den Wassermann. Der bläulich leuchtende Gasplanet kann nur noch in den Abendstunden mit lichtstarker Optik aufgesucht werden.

Am Sternenhimmel steht hoch im Westen das Sommerdreieck als Zeuge der vergangenen warmen Jahreszeit. Jedoch dominieren die Herbststernbilder das abendliche Firmament. Der Pegasus, als Herbstviereck bekannt, hat den Meridian bereits durchschritten. Dem schließt sich in Richtung Zenit die Sternenkette der Andromeda mit dem mit bloßem Auge erkennbaren Andromedanebel (Foto) an. Hoch im Zenit steht Kassiopeia, das berühmte Himmels-W. Tief im Südwesten leuchtet schwach der Wassermann. Südlich des Pegasus sind die Sternbilder Fische, Widder und Walfisch zu finden. Der Herbststernenhimmel erscheint vergleichsweise dunkel, anders als die hell leuchtenden Wintersternbilder, welche sich im Osten bereits in Position bringen. Stier, Orion und Zwillinge sind schon komplett aufgegangen.

Alle Uhrzeiten sind in Mitteleuropäischer Zeit (MEZ) angegeben (MESZ +1h). Diese Zeiten stammen, soweit nicht besonders vermerkt, aus dem Kosmos Himmelsjahr von Hans-Ulrich Keller.

(*) Die Zeiten wurden mit Redshift Sky für den Standort Suhl ermittelt.

Uwe Lesser

Verein Suhler Sternfreunde e. V.